7. Klasse der Grund- und Gemeinschaftsschule des Amtes Burg in St. Michaelisdonn
Dauer: 6 Stunden
2015

Eine Kooperation zwischen der Grund- und Gemeinschaftsschule des Amtes Burg in St. Michaelisdonn und Heiko Wommelsdorf im Rahmen des Muthesius-Projekts „Kunst hoch Schule“.

Nach einer Einführung in den Bereich Klangkunst mit vielen Beispielen und Ratespielen zum Thema Kontextverrückung in der akustischen Wahrnehmung wurde die erste Aufgabe formuliert. Frei nach Notationen von beispielsweise John Cage, sollten die Workshopteilnehmer ein fokussiertes Geräusch mit Papier und Bleistift visualisieren. Ein Symbol, ein Zeichen oder eine Abfolge (Notation) sollte erfunden werden und möglichst gegenstandslos sein.

Nach der Besprechung der entstandenen Zeichnungen wurde der Unterricht auf dem Schulhof weitergeführt. Mit Aufnahmegeräten bestückt, haben die Schüler in Zweier- oder Dreiergruppen Aufnahmen von interessanten Geräuschen gemacht.

Im Computerraum der Grund- und Gemeinschaftsschule des Amtes Burg in St. Michaelisdonn wurden diese Aufnahmen in der Länge und Lautstärke am Computer bearbeitet und auf Mp3-Playern abgespeichert. Zurück im Klassenraum der 7. Klasse wurden Lautsprecher verteilt, mit denen die entstandenen Aufnahmen abgespielt und im Klassenraum positioniert wurden. Ein aufgenommenes Rauschen wurde der Fensterfront zugeordnet, um Assoziationen zum Windzug, Turbinen oder eines vorbeifahrenden Zuges zu generieren.

Blaue Plastikeimer oder Metallschränke wurden zweckentfremdet und mit Hilfe der Audioaufnahmen umgedeutet. Der Bezug zwischen einer leeren Wasserflasche und der Aufnahme einer Toilettenspülung wurde eindeutig und einstimmig erkannt. …Sogar der Mülleimer wurde zum Klangobjekt.

Der folgende Ort weiterer akustischer Untersuchungen war die Turnhalle. Mit einem Aufnahmegerät am Anschlag wurden die Schüler für 5 Sekunden selbst zum Klangerzeuger. Die Aufgabe war es für 5 Sekunden so laut wie nur möglich zu sein. Nach einem Countdown wurde die Aufnahme von 28 schreienden Schülern gemacht, mit dem Ziel deren Nachhall in der Turnhalle zu untersuchen: 4 Sekunden lang war das Geschrei nach Beendigung in der Turnhalle zu hören…

Anschließend wurden die Schüler zu Komponisten verschiedener Lochstreifenkompositionen. Ausgestattet mit einem Lochstreifen und einem speziellen Locher, durfte jeder Teilnehmer eine eigen Komposition erstellen, die unmittelbar im Anschluss durch eine Spieluhr wiedergegeben wurde.

Spieluhrklänge ließen den Workshoptag ausklingen.